Petersdorf auf Fehmarn

Im Westen der Insel Fehmarn liegt das malerische Dörfchen Petersdorf, das bereits im 13. Jahrhundert erstmals erwähnt wurde. Im Lauf der Jahrhunderte dämmerte Petersdorf auf Fehmarn im Dornröschenschlaf. So wurden 1730 gerade einmal 125 Wohnhäuser im Ort gezählt. Dennoch haben die Verantwortlichen einen großen Wert auf Bildung gelegt. Bereits anno 1596 wird eine Schule in Petersdorf erwähnt.

Das Wahrzeichen von Petersdorf: die St.-Johannes-Kirche

Das Wahrzeichen des Dorfes ist die St.-Johannes-Kirche, die schon von weitem sichtbar ist. Sie wurde zur Mitte des 13. Jahrhunderts errichtet und steht in der Mitte eines kreisförmigen Friedhofes, der von Linden gesäumt wird. Der von weitem sichtbare Kirchturm ist 64 Meter hoch und damit der höchste Kirchturm auf Fehmarn. Er wurde 1567 gebaut und mit Eisenankern verstärkt. Der Altar in der Kirche mit den vergoldeten Schnitzereien wurde um 1390 angefertigt. Direkt neben der Kirche befindet sich ein Sakramentshäuschen, das im 15. Jahrhundert errichtet wurde.

Die Siedermühle

Eine weitere Sehenswürdigkeit in Petersdorf ist die Südermühle, die 1893 errichtet wurde. Dabei handelt es sich um eine sogenannte Holländermühle, deren Haube drehbar ist. Ab dem 16. Jahrhundert setzte sich dieser Windmühlentyp gegen die vorher verbreiteten Bockwindmühlen durch.

Der Galgenberg in Petersdorf

Von zwei Steinreihen und Bäumen wird der Galgenberg gesäumt. Er liegt auf der Straße von Petersdorf nach Denschendorf. Beim Galgenberg handelt es sich um eine Hinrichtungsstätte aus dem Mittelalter. Allerdings wurden die Verurteilten hier nicht gehängt, sondern geköpft. Die letzte Hinrichtung fand 1854 statt.

Der Teich Ratssoll

Direkt neben dem Galgenberg liegt der fast kreisrunde Teich Ratssoll. Er wurde nicht künstlich angelegt, sondern entstand während der jüngsten Eiszeit. Weil es auf Fehmarn kaum Binnengewässer gibt, hat der Ratssoll seit jeher eine wichtige Bedeutung. Die ältesten Spuren der Besiedlung an seinen Ufern reichen bis in die Steinzeit zurück.

Das Wasservogelreservat Wallnau

Das Wasservogelreservat Wallnau in Petersdorf gilt als wichtigstes Schutzgebiet für Zugvögel in Deutschland sowie als größte Einrichtung des Naturschutzbundes Deutschland. Den Kern des Gebietes um das frühere Teichgut Wallnau umfasst ein etwa 300 Hektar großes Areal an Teichen, Schilf und Wiesen. Die Besucher können sich in einer Ausstellung über den Vogelzug informieren. Ursprünglich handelte es sich bei dem Gebiet um eine Bucht, aus der vor etwa vier Jahrhunderten ein Binnensee entstand. Der Ingenieur Gustav Kröhnke legte das Gebiet im 19. Jahrhundert trocken. In der Folge wurden auf einer Fläche von fast 600 Hektar Fischteiche angelegt. Der Naturschutzbund Deutschland erwarb das Areal 1976. Bereits ein Jahr später wurde die Fläche als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Wallnau ist eines von vier Naturschutzgebieten unter der Obhut des Naturschutzbundes Deutschland.

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