Gegründet wurde das Dorf im Herzen der Insel Fehmarn zwischen 1230 und 1335, als die Kirche St. Petri errichtet wurde. Landkirchen gilt als bedeutender Ort auf Fehmarn, weil sich hier die wichtigen Straßen zwischen dem Osten und dem Westen sowie zwischen dem Norden und dem Süden der Insel kreuzen. Als berühmtester Gast von Landkirchen gilt der Schriftsteller Klaus Groth, der hier zwischen 1847 und 1853 seine Gedichtsammlung "Quickborn" schrieb. Landkirchen war eine Station der Inselbahn, die 1905 in Betrieb genommen wurde und heute nur noch als Stichstrecke im Regionalverkehr zwischen Lübeck und Puttgarden betrieben wird. Anders als die meisten Bahnen auf den Inseln der Nord- und Ostsee wurde die Inselbahn Fehmarn auf Geleisen in Normalspur angelegt.
Die Kirche St. Petri in Landkirchen wurde in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut und ist in etwa so alt wie St. Nikolai in Burg. Das Kirchengebäude wurde aus Backsteinen erbaut, um einen Kirchturm aus Holz wurde sie anno 1638 erweitert. Im Lauf ihrer Geschichte war die Kirche St. Petri sowohl ein geistiges als auch weltliches Zentrum auf Fehmarn. Sie beherbergt den Landesblock, in dem bis 1867 Siegel und wichtige Urkunden aufbewahrt wurden. Der Altar der Kirche St. Petri stammt aus dem Jahr 1715, die Kanzel wurde 1727 hergestellt, das achteckige Taufbecken 1835. Der gotische Marienleuchter aus dem Jahr 1390 gilt als ältestes Kunstwerk der Kirche. Am Eingang der Kirche St. Petri werden etwa 60 Betschemel aus Holz aufbewahrt. Diese tragen Symbole einheimischer Familien.
Die freien Bauern in Landkirchen besaßen einst Hausmarken. Damit kennzeichneten sie ihre Besitztümer. Bis ins 17. Jahrhundert hinein ersetzten sie Siegel und Unterschriften. Von den ursprünglich mehr als 200 Hausmarken sind nur noch wenige zu sehen.
Die Gedenkstätte Kriegssoll liegt im Nordosten von Landkirchen und erinnert an eine Schlacht, die während des 30jährigen Krieges auf Fehmarn stattfand. Die Gedenkstätte liegt in der Nähe der Landstraße, die von Landkirchen aus nach Burg führt. Sie ist ausgeschildert und lässt sich über einen Fußweg bequem erreichen. Der Kriegssoll besteht aus einem mit Bäumen umsäumten Teich. In einem Findling sind in Sütterlinschrift die Worte "Zum Gedenken an gefallene Fehmarner" angebracht.
Die Gedenkstätte erinnert an eine Schlacht am 29. Juni 1644. Damals waren schwedische Truppen in der Nähe von Puttgarden auf Fehmarn gelandet. Die Soldaten der Insel wurden von dänischen Truppen unterstützt. Zu den gefallenen 75 Inselbewohnern gehört auch die Fahnenträgerin Marens Tiedemann, die Jean d´Arc von Fehmarn genannt wurde.
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