Saint-Dié-des-Vosges

Am Rande des Naturparks Ballons des Vosges liegt dieser Ort mit 21.000 Einwohnern. Im deutschen ist er bekannt unter dem Namen Sankt Didel. Ihren Namen verdankt diese Stadt einem irisch stämmigen Mönch namens Deodatus. Die ersten Zeugnisse menschlicher Besiedlung gehen 4.000 Jahre zurück und lassen auf keltische Stämme schließen, die dann im Laufe der Geschichte in das römische Reich integriert wurden. Eisenverarbeitung war einer der bedeutendsten Wirtschaftszeige im Altertum.

Der Name Sankt Didel wurde bekannt als im Jahre 1507 der deutsche Humanist Martin Waldseemüller hier eine der ersten Karten über die neu entdeckten Kontinente veröffentlichte. Auf diesen wurden die neuen Landmassen zum ersten Mal „Amerika“ genannt, nach dem Seefahrer Amerigo Vespucci. Als Teil des Heiligen Römischen Reiches wurde Sankt Didel im 17. Jahrhundert an Frankreich abgetreten. Bis in die Neuzeit war die Stadt nicht weiter bedeutend. Zum Ende des zweiten Weltkrieges erlitt sie dasselbe Schicksal wie auch andere Städte in den Vogesen und wurde beim Rückzug der deutschen Armee fast vollständig zerstört. Daher gibt es in dem Ort selbst nur wenige historische Bauten oder Sehenswürdigkeiten.

Wichtige Wirtschaftszeige sind heute die Textilindustrie, das Holzhandwerk und der Tourismus. Eines der wenigen erhaltenen Bauwerke ist die romanische Kirche aus dem 12. Jahrhundert. Zusammen mit der Kirche Notre-Dame de Galilée und dem Kreuzgang ein beeindruckende Einheit. Sie steht an der Stelle, an der der Mönch Deodatus im Jahre 669 sein Kloster gründete. Sie wurde mehrfach durch Brände zerstört und wieder aufgebaut. Spuren davon finden sich überall an den Mauern der Kirche. 1777 wurde sie in Folge der Gründung des Bistums zur Kathedrale erhoben. Im zweiten Weltkrieg wurde die Kathedrale wiederum zerstört. Glücklicherweise hatte man die Mauern stehenlassen und so konnte die Kirche mit den aus den Trümmern geborgenen Steinen fast wieder in den ursprünglichen Zustand versetzte werden. Sehenswert ist auch der älteste Brunnen der Stadt vor der Kirche Notre-Dame de Galilée. Er ist einer der wenigen Reste, die nach der Zerstörung durch die deutsche Wehrmacht noch übrig waren.

Erbaut wurde er um dieselbe Zeit wie die Kirche und die Kathedrale. Wer einen Eindruck von der ursprünglichen Stadt mit seinen Gebäuden erhalten will, wird in der kleinen Vorstadt Saint-Martin fündig. Nachdem die Altstadt von Saint-Dié-des-Vosges zerstört wurde, blieben die Gebäude in diesem unbedeutenden Stadtteil weitestgehend unberührt. Viele Gebäude aus dem 18. und 19. Jahrhundert zeigen Fassaden, die Ausdruck des damals vorherrschenden Jugendstils sind. Für Besucher ist ein Rundgang ausgeschildert, der an den wichtigsten Gebäuden entlangführt.

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