Die mit knapp 9.000 Einwohnern drittgrößte Stadt im Departement Vosges liegt in den dichten und unberührten Wäldern der Vogesen am Ufer des Sees Lac de Géradmer. Wie die meisten Ansiedlungen ist der historische Stadtkern in einem Tal und über die Jahrhunderte ist der Ort dann auch an die Steigungen der Berge gewachsen. Die Gründung des Ortes lässt sich bis in das 13. Jahrhundert zurückverfolgen. Man vermutet eine noch weiter zurückliegende Gründung, aber in der ganzen Geschichte des Ortes wurde der Name immer wieder gewechselt. Einige Beispiele finden sich im Jahre 1343. Da hieß er Giramoix, um 1484 Geroltzsee, Jerosmé um 1663 und seit 1779 eben Gérardmer.
Als Ende des 19. Jahrhunderts der Tourismus als Wirtschaftszeig entdeckt wurde, war Gérardmer der Ort, an dem das erste Tourismusbüro Frankreichs eröffnete, was den Ort überall bekannt machte, Als dann noch die neue Eisenbahn die kleine Stadt erreichte, konnte Gérardmer bequem erreicht werden. Der Ort passte sich schnell dem Tourismus an und man bezeichnet Gérardmer auch als Perle der Vogesen. Die folgenden Jahre und Kriege hat der Ort bis zum zweiten Weltkrieg relativ unbeschadet überstanden. Leider hat die deutsche Armee im September 1940 auf ihrem Rückzug vor den vorrückenden Alliierten knapp 85% des Ortes zerstört und dabei auch die Versorgungseinrichtungen in Brand gesteckt. Wichtige Industrien sind das holzverarbeitende Gewerbe, die Textilverarbeitung und natürlich der Tourismus.
Viele kleinere Geschäfte sowie Cafes laden die Gäste zum Bummeln und Verweilen ein. Im Sommer und im Winter, wenn die meisten Touristen anreisen, sind die eigentlichen Einwohner von Gérardmer deutlich in der Unterzahl. Durch die Zerstörungen während des zweiten Weltkrieges sind in Gérardmer leider nicht viele historische Gebäude zu finden. Der Ort lebt hauptsächlich von der Natur- und Seenlandschaft der Umgebung. Wer als Pflanzenliebhaber in Gérardmer Urlaub macht sollte auch einen Abstecher in den Garten Le Jardin de Berchigranges machen. Die Betreiber haben in den letzten 20 Jahren in mühevoller Arbeit einen kleinen Garten Eden geschaffen.
Über 4.000 Pflanzen, teilweise aus ungewöhnlichen Regionen wie der Nordsee oder dem Himalaya wurden akklimatisiert und wachsen in dem ehemaligen Steinbruch auf gut 700 Metern Höhe. Wenige Kilometer östlich von Gérardmer findet sich das Musee Faune Lorraine. In einer großartigen Ausstellung wird den Besuchern die Tierwelt der Vogesen und deren Lebensraum in kleinen Dioramen vorgestellt. Besonders interessant sind die einzelnen Abteilungen des Museums, wie zum Beispiel der Bereich der nachtaktiven Tiere, der stimmungsvoll beleuchtet ist, damit die Tiere richtig zur Geltung kommen.
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