Orotava
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Für historisch interessierte Besucher gehört ein Ausflug in die Stadt Orotava an der nördlichen Küste Teneriffas fast zum Pflichtprogramm. Denn nachdem die kastilischen Herrscher Teneriffa erobert hatten und mit der Besiedelung der Insel begannen, gehörte das fruchtbare Orotava-Tal zu den begehrtesten Landstrichen. Die, im 16. Jahrhundert gegründete, Stadt La Orotava hat heute ca. 40.000 Einwohner und es kommen täglich Touristen, die sich die historische Altstadt, die seit 1974 unter Denkmalschutz steht, gerne anschauen. Obwohl im gesamten Orotava-Tal Fincas für Urlauber zu mieten sind, ist hier alles noch weitab vom Massentourismus. Das Tal mit seinen hervorragenden Klimabedingungen und seiner landwirtschaftlichen Bedeutung für Teneriffa entstand vor ca. 170.000 Jahren durch einen Erdrutsch und ist damit historische gesehen noch sehr jung. Durch seine Agrarwirtschaft ist La Orotava noch immer bedeutender als Puerto de la Cruz, das ja in früherer Zeit den Hafen der Stadt stellte.
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Obwohl die Stadt Anfang des 18. Jahrhunderts ein schweres Erdbeben durchlebte, blieb die traditionelle Architektur der Kanaren mit ihren schattigen Höfen, ruhigen Plätzen und prachtvollen Herrenhäusern erhalten. So auch die "Iglesia San Augustín" auf der "Plaza la Constitución", die auf dem Fundament des Klosters "Nuestra Señora de Gracia" aus dem 17. Jahrhundert steht. Die Besonderheit dieser Kirche ist der dreischiffige Grundriss, aber sie ist dennoch wie eine Basilika angelegt. Die Decken sie im typischen Stil der Mudejar. Das dreifache Portal, seinen korinthischen, mit Palmenblättern verzierten, Kapitelle werden dem Barock zugeordnet.
Ebenso denkmalgeschützt ist die Kirche "La Concepción" mit ihrer eindrucksvollen barocken Fassade und dem inneren Kuppelgewölbe aus dem Jahr 1788. Die zwei 24 m hohen und mächtigen Glockentürme sind überall in der Stadt zu sehen. Das klassizistische Rathaus, das 1895 erbaut wurde, gehört auch zu den interessanten Objekten der Stadt. In unmittelbarer Nähe hinter dem Rathaus befinden sich die ca. 4000 m² des idyllischen botanischen Garten "La Hijuela del Botánico", der bereits 1788 entstand. Wer sich die Stadt anschaut, darf die "Calle San Francisco" und das „Haus der Balkone“ nicht verpassen. Das Haus mit der Nr. 3 wurde 1632 erbaut und beherbergt ein historisches Museum, das Haus Nr. 5 stammt aus dem Jahr 1670. Es ist das wichtigste Dokumentations- und Forschungszentrum für Kunsthandwerk in Spanien und Amerika.
Die Stadt wird zu einem wichtigen Zentrum
Nachdem mit dem Bau einer Wasserleitung auch die Infrastruktur eingerichtet wurde, baute man rund um Orotava Zuckerrohr bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts Zuckerrohr an, später wurde die Landwirtschaft auf Weinbau umgestellt, welcher Orotava großen Wohlstand brachte. Nachdem der Hafen für den Handel mit dem europäischen Festland ausgebaut war, errichtete man die Festung Castillo de San Felipe. Auch zahlreiche Kirchen, Klöster und Herrenhäuser, die teilweise bis heute erhalten blieben, wurden während des 17. Jahrhunderts errichtet.
Die Unter- und Oberstadt stehen als Innenstadtensemble mit ihren schmalen Straßen und verwinkelten Gassen stehen seit 1974 unter Denkmalschutz. Die Besucher können in der Stadt also einen Blick in die reiche Vergangenheit der Stadt werfen. Zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten zählen folgende Bauten:
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Parks und Gärten
Beim La Hijuela del Botánico handelt es sich heute um eine Außenstelle des Botantischen Gartens in Puerto de la Cruz. Diese Grünanlage wurde auf einer Fläche von 4.000 Quadratmetern bereits 1788 angelegt.
Als der 8. Marqués de la Quinta Roja am 5. April 1880 verstarb, wurde ihm ein christliches Begräbnis verweigert, weil er Mitglied einer Freimaurerloge war. Die Familie ließ deshalb von Adolphe Coquet im Garten eines Stadthauses ein Mausoleum aus weißem Marmor errichten. Der Garten wurde in den 1880er Jahren zu einem Park umgestaltet, der als Historischer Park eingestuft ist.
Bei der Kirche Nuestra Senora de la Concepción handelt es sich um die Hauptkirche von La Orotava. Die Kirche wurde im ausgehenden 18. Jahrhundert erbaut, nachdem eine ältere Kapelle 1705 von einem Vulkanausbruch zerstört worden war. Das markante Merkmal dieser dreischiffigen Hallenkirche ist die Kuppel, welche an die Kuppel der Florentiner Kathedrale angelehnt ist. Das Gotteshaus besitzt drei, mit reichen Schnitzereien versehene, Altäre sowie einen besonderen Schatz in der Sakristei: Die dort aufbewahrten historischen Bilder, sakralen Geräte und liturgischen Gewänder sind für die Öffentlichkeit zugänglich.
Bei Fronleichnam, welches in La Orotava eine Woche später gefeiert wird, als im Kalender offiziell festgelegt ist, handelt es sich um eines der prächtigsten christlichen Feste der Stadt. Seit 1847 findet eine mehr als 500 Meter lange Prozession statt, deren Rundweg mit einem Blumenteppich geschmückt wird. Die einzelnen Abschnitte werden von der Bevölkerung gestaltet, einzelne Abschnitte seit Generationen von einzelnen Familien. Besonders prächtig präsentiert sich bei der Prozession der Rathausplatz, auf dem ein mehr als 900 Quadratmeter großes Bild aus Sand gestaltet wird.
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