Die Stadt Tromso hatten wir hinter uns gelassen und allmählich spürten wir, dass wir dem Nordkap immer näher kamen. Die Entfernungen zwischen einzelnen Ortschaften wuchsen und an der Vegetation konnte man erkennen, dass man sich sehr weit im Norden befindet. Es sind rund 400 km Fahrt auf der E6 die wir fahren mussten, um nach Alta zu gelangen. Die Stadt selber hat nicht allzu viel zu bieten, doch unmittelbar in ihrer Nähe befindet sich das UNESCO-Weltkulturerbe der Felsritzungen. Wir bewunderten die 6.000 – 2.000 Jahre alte Kunst und wanderten auf extra angelegten Holzstegen um die Felsen herum.
Von hier aus fuhren wir in Richtung Hammerfest, die letzte Etappe vor dem großen Ziel Nordkap. Bereits jetzt trafen wir immer wieder auf Rentiere, die auch gern mal waghalsig vor unserem Wohnmobil über die Straßen sprangen und uns den einen und anderen Schreck versetzten.
In Hammerfest angekommen, mussten wir feststellen, dass es mit der Einsamkeit vorbei war, denn die Stadt ist der Ausgangspunkt für viele, die an das Nordkap wollen. Selbst in der Stadt fühlen sich die Rentiere sichtlich wohl. Das erinnerte uns an schottische oder walisische Schafherden, die auch unbekümmert durch die Ortschaften wandern. Noch einmal schlafen und dann würden wir am Ziel unserer Reise sein.
Wir brachen am folgenden Tag voller Spannung zu unserer letzten Etappe auf. Wie schon auf den vergangenen Hunderten von Kilometern wurde die Vegetation immer karger und die Siedlungen immer spärlicher. Bis auf ein paar Rentiere und einzelne kleine Fischerdörfer sah man nichts mehr. Das Nordkap befindet sich auf der Insel Mageroya, welche man heute über den längsten Straßenunterseetunnel gegen eine saftige Gebühr erreicht. Auf der Insel angekommen, mussten wir noch ein paar Kilometer zurücklegen, um ans Ziel zu kommen. Die Menschenleere sollte nicht mehr lange andauern. Endlich hatten wir unser Reiseziel nach einigen Kurven erreicht und standen nun voller Stolz am Nordkap. Die berühmte Weltkugel auf dem Plateau dient als Hintergrund für unser wohl wichtigstes Foto. Wir wollten es erst nicht glauben, dass sich hier tatsächlich Hunderte von Touristen tummeln, doch je näher die Mitternachtsstunde rückte, umso voller wurde es. Schließlich wurde unser Reiseziel für ein paar Stunden zur Touristenhochburg am nördlichsten Ende Europas. Doch das war uns all die Strapazen wert. Von hier hatte man einen unbeschreiblichen Blick aufs Eismeer und man spürte förmlich, wie nah der Nordpol war. Die Mitternachtssonne strahlte und unsere Herzen auch.
Norwegen am Nordkap
Quelle: pixelio.de Fotograf: Dr. Jutta Nowack
[ © Das Copyright liegt bei www.europe-sightseeing.com | Informationen und Sehenswürdigkeiten von Europa, Städte und Landschaften]
nach oben | Home | Sitemap | Impressum & Kontakt
©: www.europe-sightseeing.com