Als wir mit unserem Wohnmobil dem kleinen und durchaus sehr beschaulichen Örtchen Mosjoen einen Besuch abstatteten, begaben wir uns wieder zurück auf unsere traditionelle Route. Frisch ausgestattet mit neuen Eindrücken folgten wir dem nächsten Etappenziel: die Lofoten.
Wir verließen die Küstenstraße 17 um wieder auf die Richtung Norden führende E6 zu gelangen, als wir in Stokkvagen auf ein Stück deutsche Geschichte stießen – allerdings ein Teil der Geschichte, dessen man sich als Mahnmal und nicht voll Stolz erinnern kann. Wir entschlossen, hier die alten Überreste der deutschen Wehrmacht zu besichtigen, um zu verstehen, was in der Zeit des 2. Weltkrieges passierte. Da Norwegen neutral war, wurde die Besetzung durch deutsche Truppen nur schwer gebilligt. Ziel war es, die Eisenerzlieferung aus dem schwedischen Kiruna zu sichern. Uns erstaunte zutiefst, dass die Norweger bemüht waren, in den Beschilderungen sogar etwas Positives aus dieser Zeit zu gewinnen. So konnten wir auf einem der Schilder lesen, dass sich die medizinische Versorgung durch die Deutschen erheblich gebessert hatte. Alte Geschütze, Wasserminen und Bunkeranlagen waren nicht gerade das, was wir auf dieser Reise erwarten hatten, zu Gesicht zu bekommen. Aber auch das gehört dazu.
Nach einer erholsamen Nacht ging es nun weiter zu den Lofoten. Eine durch ein lang gestrecktes Gebirge geprägte Inselkette, die heute durch viele Brücken miteinander verbunden sind. So weit nördlich kamen wir nun endlich in den Genuss, die Mitternachtssonne zu erleben. Auf der Insel Gimsoya hatten wir es uns auf einem Rastplatz gemütlich gemacht. Mit der Kamera verfolgten wir den Lauf der Sonne, wie sie am Horizont verweilte und statt zu versinken allmählich wieder ihren Lauf nahm. Einfach nur faszinierend. Über eine Brücke gelangen wir auf die Nachbarinsel Austvagoy und erfreuten uns an den bizarren Felsformationen und den einsamen Buchten, die hier hinter jeder Kurve auf einen warten. Die Bewohner der Lofoten leben hauptsächlich von der Fischerei. Weltbekannt sind die luftgetrockneten Dorsche, an denen auch wir nicht vorbei kamen. Langsam aber holte uns unser eigentliches Reiseziel wieder ein und wir verließen die Inseln.
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