Wie einige andere Städte auf Sardinien entstand auch Sassari aus der Not heraus, weil die Bewohner es satthatten, von Piraten immer wieder überfallen und geplündert zu werden. Dabei gründeten die Bürger der Hafenstadt Porto Torres im 7./8. Jahrhundert im Landesinneren den Ort Tatthari und zogen dorthin. Bald darauf entwickelte sich hier ein richtiges Handelszentrum. Die Stadt Sassari, die im 12. Jahrhundert erstmals in Urkunden erwähnt wurde, liegt im Nordwesten Sardiniens auf einem 230 m hohen Plateau. Die von Olivengärten umringte Stadt ist heute die zweitgrößte Gemeinde der Insel und Hauptstadt der Provinz Sassari. Sie hat als Zentrum für Handel und Verwaltung in Nordsardinien, eine etwa gleiche Bedeutung in Wirtschaft, Politik und Kultur, wie Cagliari selbst.
Auch hier machen sich die verschiedenen Herrschaften, u. a. die Genuesen oder die spanischen Besetzer der historischen Vergangenheit bemerkbar. Im Jahre 1438, als die Aragonesen von Sardinien Besitz ergriffen hatten, wurde 1438 der Bischofssitz nach Sassari gelegt. Die Universität gründete sich 1617 und damit stieg auch die Bedeutung der Stadt nochmals. Nach dem Erbfolgekrieg der Spanier von 1700 bis 1714 übernahmen Österreicher und 1720 Savoyer die Stadt. Nach der letzten Fremdherrschaft wurde Ende des 19. Jahrhunderts das aragonische Kastell abgerissen. Jedoch nicht alle alten Gebäude wurden von den Bewohner zerstört, sodass das alte geschichtsträchtige Zentrum erhalten blieb.
So verläuft die breite Geschäftsstraße „Corso Vittorio Emanuele II“, die bereits im 13. Jahrhundert als gepflasterte Straße „Platha de cotinas“ bestand, quer durch das Zentrum der Altstadt. Am 1829 erbauten Teatro Civico vorbei, führt der Corso direkt zum Piazza Azuni mit der Statue des gleichnamigen Historikers. Jedoch ist wohl der imposanteste Platz die Piazza d’Italia, einem 1872 angelegten Repräsentationsplatz, der eine Fläche von genau 1 km² aufweist und von der Marmorstatue des Königs Vittorio Emanuele II überragt wird. Ein Blickfang ist der Palazzo della Provincia, das Gebäude der Provinzverwaltung aus dem Neoklassizismus in dessen Ratsherrensaal Fresken zu sehen sind, die an besondere Ereignisse der Stadt erinnern. Der Hof des Palazzo wird heute für Konzert- und Theateraufführungen genutzt.
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