Mália

Der, an der Nordküste liegende und etwa 30 km von Iráklion entfernte Ort Mália ist sowohl als Touristenzentrum für Pauschaltouristen bekannt als auch durch die Palastanlage aus der minoischen Zeit auf Kreta. Obwohl in Mália die Urlauber Oberhand haben, die in den Hotelanalagen oder Pensionen wohnen und sich am Strand und im Stadtzentrum tummeln, blieb der ursprüngliche Charakter erhalten. Zumal der Touristenandrang auch dazu führte, dass alte Gebäude in der Altstadt renoviert wurden. Hier im Ortskern stehen auch die beiden Kirchen, die Agios Dimitrion aus dem Jahr 1910 und die Panagia Galatiani, die eine interessante Ikonensammlung aus dem Jahr 1891 beherbergt.

Die Palastanlage liegt ca. 3 km östlich des Ortes Mália nahe der Küste und ist neben Knossos und Phaistos, die wohl imposanteste Anlage dieser Kategorie auf Kreta. Der Palast, dessen antiker Name völlig unbekannt ist, erstreckt sich auf einer Fläche von ca. 80 ha und hat einen Durchmesser von ca. 600 m. Die Anlage hatte zwei Häfen, wie auch Knossos. Wobei vom westlichen Hafen noch die, in den Felsen gehauene, Einfahrt erkennbar ist. Es wird angenommen, dass der erste Palast bereits in der Zeit um 1900 v. Chr. gebaut wurde, dessen Reste sich noch an der nordwestlichen Seite der Anlage befinden. Dennoch gibt es Funde, die auf eine noch ältere Bebauung hinweisen. Die erste Palastanlage fiel zwischen 1750 und 1700 v. Chr. einem Erdbeben zum Opfer. Doch schon einige Jahrzehnte später wurde an gleicher Stelle eine noch größere Palastanlage wieder errichtet.

Aus der älteren Palastzeit, etwa 500 m nördlich zur Küste hin, befindet sich ein Bauwerk mit einer Ausdehnung von 30 x 38 m, der minoischen Nekropole. U. a. für die alten Griechen waren diese Totenstädte außerhalb der eigentlichen Siedlungen als religiösen Gründen vorgeschrieben. In der Nekropole von Mália befinden sich Königsgräber aus dem 19. Bzw. 18. Jahrhundert v. Chr., die von oben mit einer Steinplatte abgedeckt wurden. Trotz der Gräberplünderung, die vor der Freilegung geschah, gab es noch Funde in den Grabkammern. Dazu gehören auch die „Bienen von Mália“, aus der Zeit stammende Schmuckstücke, die im archäologischen Museum in Iráklion zu sehen sind.

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