Padstow

Padstow ist ein Hafenstädtchen im Norden von Cornwall und außerdem der Verwaltungssitz der gleichnamigen Gemeinde. Im Jahre 2001 hatte die Stadtgemeinde 3162 Einwohner. Durch die Lage am Mündungstrichter des Camel ist Padstow stark von den Gezeiten abhängig. Bei Ebbe sind die Sandbänke sichtbar und Schiffe können den kleinen Hafen selbst in der Fahrrinne nicht anlaufen. Eine Untiefe, die an der Mündung des Camel in den Atlantik liegt, ist schon vielen Schiffen zum Verhängnis geworden. Das Klima in Padstow ist, ähnlich wie überall in Cornwall, ein gemäßigtes Mittelmeerklima, das für milde Winter sorgt. Durch dieses Klima ist es allerdings auch das ganze Jahr über recht feucht. Der Ort Padstow wurde etwa um 2000 v. Chr. geschichtlich erwähnt, als sich die Glockenbecherkultur, eine endneolitische Kultur, in Cornwall ausbreitete.

Man hat Grabkammern in der Nähe von Trevone gefunden, die von Anhängern dieser Kultur angelegt wurden. Für Touristen, die nach Padstow kommen, gibt es eine Reihe von Sehenswürdigkeiten, die einen Besuch wert sind. Hierzu gehört zuallererst die St. Petroc’s Church, die dem Heiligen Petroc geweiht ist, der im 6. Jahrhundert hier gelebt hat. Petroc wird heute von den Einwohnern als Heiliger verehrt, er kam jedoch als einfacher Missionar nach Padstow und gründete dort ein Kloster, um von dort aus die Missionierung des Südwestens zum Christentum zu betreiben. Direkt neben dem Kirchturm befindet sich das Mausoleum der Familie Prideaux-Brune, die bereits in der 14. Generation in Padstow angesiedelt sind. Den jetzigen Hausherrn, Peter Prideaux-Brune, kann man als Statist in jedem Rosamunde-Pilcher-Film sehen, da er seinen Landsitz, den Prideaux Place immer wieder für Filmarbeiten zur Verfügung stellt.

Eben dieser Landsitz kann jedoch auch im Rahmen von Führungen besichtigt werden, bei denen Peter Prideaux-Brune durch seinen trockenen britischen Humor überzeugt. Einen Besuch wert ist das kleine Padstow Museum in der Nähe des Hafens. Hier kann man die Geschichte Padstows erleben und eine Sammlung von Artefakten aus den letzten zwei Jahrhunderten bestaunen. Das Museum wurde im Jahr 1971 von Bewohnern des kleinen Städtchens unter der Leitung des pensionierten Bootsbauers Bill Lindsay gegründet. Ebenfalls berühmt geworden ist Padstow für seine Festivals wie das Obby Oss Festival (eigentlich Hobby Horse, bzw. kornisch Hobihors, was so viel wie Steckenpferd bedeutet) oder den Mummer’s Day. Am Mummer’s Day ziehen die Einwohner am zweiten Weihnachtstag und am Neujahrstag mit schwarz bemalten Gesichtern durch die Stadt und singen Minstrel-Lieder. Dieser Brauch stammt noch vom heidnischen Yule (dem Mitwinterfest), das in Cornwall weit verbreitet war.

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