Das Warschauer Königsschloss (pol. Zamek Królewski w Warszawie) ist am Schlossplatz in der Altstadt gelegen. Der Hügel, auf dem das Schloss steht, ist seit über 800 Jahren dauerhaft bewohnt. Im 13. und 14. Jahrhundert befand sich dort ein Holzgebäude der Herzöge von Masowien mit einem Wehrturm; im 15. Jahrhundert kamen zwei Gebäude im gotischen Stil hinzu. Die Schlossgärten inmitten des Schlosses und der Weichsel wurden um 1400 erbaut und im 16. Jahrhundert im Renaissancestil angelegt. Ein neues königliches Hauptgebäude im Renaissancestil wurde in den Jahren 1570/1571 gebaut, da Warschau zur permanenten Tagungsstätte des Sejm in der Lubliner Union gewählt worden war.
Zwischen 1598 und 1619 wurde ein neues fünfeckiges Schloss im Barockstil erbaut, dem später an der Gartenseite eine Loggia-Galerie und im Innenhof ein Turm hinzugefügt wurden. Im 18. Jahrhundert wurden weitreichende Änderungen an dem Schloss durchgeführt. So entstand zwischen 1737 und 1746 ein Rokokoflügel zur Weichselseite und zwischen 1765 und 1771 ein Südflügel. Weiterhin wurden eine Malerwerkstatt errichtet und die Innenräume neu konzipiert. In Folge der Teilung Polens verlor das Schloss 1795 seine Funktion als Sitz des Königs, des Sejms und des Senats. 1831 wurde es im Zuge der Niederschlagung des Novemberaufstands durch russische Truppen geplündert, wobei die wertvollsten Kunstschätze nach St. Petersburg gingen. Im Zweiten Weltkrieg kam es zur Zerstörung des Schlosses. Im Zuge der Niederschlagung des Warschauer Aufstands 1944 wurden die nach den Bombenangriffen von 1939 noch vorhandenen Bauwerksreste durch die deutschen Truppen gesprengt.
Erst 1971 fiel die Entscheidung über den Wiederaufbau des Warschauer Königsschlosses, der sich über 17 Jahre erstreckte. Vorlage für den Wiederaufbau waren die Veduten Canalettos, so dass es sich bei dem heutigen Schloss um einen historisierenden Neubau aus den 1970er bis 1980er Jahre handelt.
Heute befindet sich im Schloss eine Gemäldegalerie; Rundgänge führen durch die Audienz-, Ball- und Rittersäle sowie die königlichen Privatgemächer wie das Marmorzimmer, die klassizistische Kapelle und den Senatorensaal.
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