Kramgasse mit Zytgloggenturm
Quelle: pixelio.de Fotograf: tokamuwi
Der Zeitglockenturm oder wie die Berner sagen Zytglogge, ist ein mittelalterlicher Uhrturm mit einem Glockenspiel und einer astronomischen Uhr. Sie ist eines der attraktiven Sehenswürdigkeiten in Bern und so bekannt, dass die Schweizer Post 1960 in einer Briefmarkenserie über Postgeschichte und Baudenkmäler die Zytglogge als Motiv für eine 60 Rappen Marke erwählte. Nachdem die Stadt 1191 gegründet war, wurde der im Laufe der Zeit einige Male erhöhte Wehrturm, der die westliche Begrenzung darstellte, zwischen den Jahren 1218 und 1220 gebaut. Da sich die Stadt durch die Windung der Aare nach Westen weiter ausdehnte, bewegte sich die Zytglogge immer mehr ins Zentrum der Stadt.
Astronomischer Spieluhr
Quelle: pixelio.de Fotograf: tokamuwi
Der Wehrturm diente bis zum großen Brand Anfang des 15. Jahrhunderts als Gefängnis. Danach wurde er als Uhrturm aus Berner Sandstein wieder aufgebaut, um der Stadt die Zeit anzugeben. Im 16. Jahrhundert wurde der Turm in eine anmutigere aufragende Fasson gebracht und erhielt eine neue Uhr. Erst in den Jahren 1770/71 wurde die Zytglogge mit weiteren Umbauten völlig in sein Umfeld eingegliedert. Die Berner Turmuhr ist eine der ältesten Großuhren in der Schweiz. Das Besondere daran ist, dass beide Turmuhren, der Stundenschläger, die astronomische Uhr und das Figurenspiel von nur einer Mechanik betrieben werden.
Kurz vor jeder vollen Stunde läuft in der Turmuhr eine richtige kleine Vorstellung ab, wo mehrere Figuren beteiligt sind. Ein krähender Hahn, der in einer Nische sitzende Narr, eine bewaffnete Bärengruppe, der bärtige Chronos, der Gott der Zeit, der vergoldete Ritter Hans von Thann und ein stehender Löwe, der seinen Kopf dreht, um dem ganzen Geläute zuzuhören. 1930 wurde die westliche Seite mit einem Gemälde von Victor Surbek neu eingekleidet. Jedoch das ganz besondere Merkmal des Uhrturmes ist das sich an der nördlichen Seite befindende Pissoir. Hier wird, nur durch einen Sichtschutz verdeckt, an die Fassade uriniert.
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